„Gestern noch war ich so aktiv, so leistungsstark, so einfallsreich und schlagfertig, so tatenfroh. Alles ging wie von selbst, ich war der Engel der Nacht und der König des Tages. Kein Ziel schien unerreichbar. Heut sitze ich nun hier und gräme mich. Meine Energien sind verbraucht, ich fühle mich unfähig und kraftlos. Ich bin zu nichts mehr im Stande und empfinde nur Leere...“
Patientenzitat; Quelle: www.bipolare-erkrankungen.de
Das oben stehende Zitat eines Betroffenen bringt bipolar auf den Punkt:
Manie (Hochphasen) und Depression (Tiefphasen) sind die zwei extremen Stimmungslagen einer bipolaren Störung, die früher auch manisch-depressive Erkrankung genannt wurde. Zwischen diesen beiden Polen besteht ein breites Spektrum unterschiedlicher Symptome.
www.bipolare-erkrankungen.de/symptome
Betroffene leiden unter starken Stimmungs- und Energieschwankungen,die deren Lebensqualität negativ beeinflussen. In der Phase einer extremen Manie sind Betroffene oft nicht mehr in der Lage, ihre Kräfte und Handlungen richtig einzuschätzen. Sie können aufgekratzt, rastlos oder auch aggressiv auf ihre Mitmenschen wirken, ihr Verhalten ist in diesem Stadium für Außenstehende nicht mehr nachvollziehbar.
Die depressive Phase wird von Erkrankten häufig als ein Gefühl des aus der Welt Fallens, der Taubheit und Leere beschrieben. Eine Depression kann mit akuter Todessehnsucht verbunden sein. Die Betroffenen sind dann suizidgefährdet und dringend auf Hilfe angewiesen.
Die beiden Pole der Manie und der Depression treten in individuellen Rhythmen auf. Die Phasen dauern unterschiedlich lang, manchmal mehrere Wochen, dann wieder wenige Stunden. Bei einigen bipolar Erkrankten überwiegen die manischen, bei anderen die depressiven Phasen. Meistens überwiegen jedoch die depressiven Episoden.
Die genauen Ursachen der bipolaren Erkrankung sind noch nicht umfassend bekannt. Die Forschung geht derzeit davon aus, dass die Entstehung des Krankheitsbildes aller Wahrscheinlichkeit nach von mehreren Faktoren abhängt.
Hierbei spielen die genetische Veranlagung sowie psychosoziale Auslöser eine wichtige Rolle.
Die bipolare Störung ist mit individuell abgestimmten Medikamenten und begleitenden psychotherapeutischen Maßnahmen gut zu behandeln. Die Behandlung gliedert sich in Akutbehandlung, Rückfallverhütung sowie psychotherapeutische und soziale Unterstützung. Mit der richtigen Behandlung können bipolar Erkrankte ihren Alltag ohne größere Einschränkungen wieder selbstbestimmt gestalten.
Möchten Sie wissen, ob Sie vielleicht an einer bipolaren Störung leiden, so hilft Ihnen vielleicht der Fragebogen (PDF-Datei zum Downloaden) der DGBS weiter. Eine korrekte Diagnose ist aber nur über einen Arzt bzw. Psychiater möglich. Bitte zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie kann Ihre Lebensqualität spürbar und langfristig verbessern.