Was ist „in Balance“?
Vorwort von Eleonore Weisgerber
„in Balance“ ist eine Stiftung zur Aufklärung über die bipolaren Erkrankungen.
Allein in Deutschland sind vermutlich zwei bis fünf Millionen Menschen betroffen.
Doch nach wie vor ist wenig über diese Krankheit bekannt.
Sie bricht typischerweise am Ende der Pubertät, in der Adoleszenz oder im jungen Erwachsenenalter aus.
Oft dauert es viele Jahre, bis die Erkrankung diagnostiziert und eine Behandlung eingeleitet wird. So können die Betroffenen in der Zwischenzeit wichtige Chancen für ihr Leben - wie den Schulabschluss, das Absolvieren einer Ausbildung oder eines Studiums, das Knüpfen von Freundschaften oder die Gründung einer eigenen Familie - nicht wahrnehmen.
Das Krankheitsbild der bipolaren Störung - mit dem charakteristischen Wechsel von Manie zu Depression - verführt dazu, die Krankheit als Launenhaftigkeit oder Charakterschwäche der Betroffenen abzutun. Um das Leid der Betroffenen zu lindern, ist es wichtig, Bewusstsein für das Krankheitsbild zu schaffen.
Diese Erkrankung ist heute sehr gut zu behandeln.
Bipolare Menschen sind häufig sehr kreativ, überdurchschnittlich intelligent und können der Gesellschaft viel geben; bipolar waren u.a. Virginia Woolf, Ernest Hemingway und Vincent van Gogh.
Ich habe diese Stiftung gegründet, weil in meinem näheren Umfeld mehrere Menschen von dieser Krankheit betroffen sind oder waren, denen zum Teil geholfen werden konnte. Doch dies nur, weil sie auf Menschen trafen, die sich mit dem Erscheinungsbild der bipolaren Erkrankung auskannten.
Das ist nicht immer der Fall.
Und dadurch wurde mir klar, wie wichtig die Aufklärung einer breiten Öffentlichkeit ist. Mein Wunsch ist, dass es möglichst bald niemanden mehr gibt, der von dieser Krankheit noch nichts gehört hat.
Ihre Eleonore Weisgerber